Die Gattung Tricholoma, deutsch Ritterlinge, gehört zur Familie der Tricholomataceae und umfasst mehrere hundert Arten weltweit. Sie ist vor allem in der gemäßigten Zone vertreten und zeichnet sich durch robuste, meist mittelgroße bis große Pilze aus, die wichtige ökologische Rollen als Mykorrhizapartner von Bäumen spielen. Ritterlinge sind typische Bodenpilze in Wäldern, besonders in Nadel- und Laubwäldern.
Merkmale:
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Hut: Oft fleischig, halbkugelig bis ausgebreitet, manchmal mit Buckel; Farben variieren von weiß, grau, braun bis gelb oder grünlich, oft mit faseriger oder schuppiger Oberfläche.
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Lamellen: Weißlich bis grau, angewachsen oder leicht herablaufend, meist dicht stehend.
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Stiel: Meist vollfleischig, zylindrisch, ohne Ring, oft mit faseriger oder schuppiger Struktur.
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Sporenpulver: Weiß.
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Geruch/Geschmack: Von mild über mehlig bis stark mehlig-ranzig, bitter oder sogar penetrant (z. B. beim Seifenritterling).
Ökologie:
Tricholoma-Arten leben mykorrhizisch, das heißt, sie gehen eine Symbiose mit Bäumen ein und helfen diesen bei der Nährstoffaufnahme. Sie erscheinen meist im Herbst, manche bereits ab Spätsommer.
Bekannte Arten (Auswahl):
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Tricholoma equestre (Grünling, vermutlich giftig, früher geschätzt)
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Tricholoma portentosum (Schwarzfaseriger Ritterling, essbar)
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Tricholoma terreum (Grauer Erdritterling, genießbar aber toxisch verdächtigt)
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Tricholoma saponaceum (Seifenritterling, ungenießbar wegen Geruch/Geschmack)
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Tricholoma columbetta (Seidenritterling, essbar)
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Tricholoma auratum (Kieferngrünling, selten, möglicherweise giftig)
Kulinarische Bedeutung:
Einige Ritterlinge galten früher als sehr gute Speisepilze, heute als ungenießbar oder giftverdächtig. Die Unterscheidung ist nicht immer einfach, was eine genaue Bestimmung zwingend notwendig macht. Der früher hoch geschätzte Grünling (T. equestre) gilt inzwischen als möglicherweise muskeltoxisch und wird nicht mehr zum Verzehr empfohlen.
Fazit:
Die Gattung Tricholoma ist ökologisch wertvoll und vielfältig. Sie bietet sowohl schwer verträgliche als auch giftige und giftverdächtige Arten. Ihre sichere Bestimmung ist eine Herausforderung.