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Sommersteinpilz

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), auch bekannt als Eichen-Steinpilz, ist ein hochgeschätzter Speisepilz, der wegen seines köstlichen Aromas und seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche beliebt ist. Hier sind die wichtigsten Merkmale und Informationen zum Sommersteinpilz:


Merkmale:

  1. Hut:

    • Farbe: Der Hut des Sommersteinpilzes ist hellbraun bis ockerfarben und kann bei älteren Exemplaren leicht rissig werden.
    • Form: Der Hut ist zunächst halbkugelig, später polsterförmig ausgebreitet und kann einen Durchmesser von 5 bis 20 cm erreichen.
    • Oberfläche: Trocken und samtig, im Gegensatz zum wachsartigen glatten Hut des Fichten-Steinpilzes (Boletus edulis).
  2. Stiel:

    • Farbe: Der Stiel ist hellbraun bis gräulich und besitzt ein deutlich ausgeprägtes, netzartiges Muster am Stiel. 
    • Form: Der Stiel ist zylindrisch bis keulig und fest, oft etwas bauchig.
    • Länge: Er kann bis zu 15 cm lang und 3 bis 6 cm dick werden.
  3. Röhren:

    • Farbe: Die Röhren sind zunächst weißlich, später gelb bis olivgrün.
  4. Fleisch:

    • Farbe: Weiß und fest, auch im Schnitt unverändert.
    • Geruch und Geschmack: Angenehm nussig, ohne unangenehme Bitterstoffe.


Lebensraum und Verbreitung:

  • Lebensraum: Der Sommersteinpilz wächst bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, besonders unter Eichen, Buchen, Linden und Kastanien. Er bevorzugt kalkhaltige Böden.
  • Verbreitung: Dieser Pilz ist in Europa weit verbreitet und kann von Juni bis September gefunden werden, wobei er bei feuchtem und warmem Wetter besonders häufig vorkommt.


Essbarkeit und Nutzung:

  • Essbar: Der Sommersteinpilz ist ein sehr begehrter Speisepilz und gilt als einer der besten essbaren Pilze.
  • Zubereitung: Er kann in vielfältigen Gerichten verwendet werden, einschließlich Braten, Sautieren, Einlegen und Trocknen. Der Sommersteinpilz eignet sich hervorragend für Suppen, Saucen, Pasta und Risotto.
  • Konservierung: Sommersteinpilze können getrocknet oder eingefroren werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.


Verwechslungsmöglichkeiten:

  • Verwechslung: Der Sommersteinpilz kann leicht mit anderen Steinpilzen, wie dem Fichten-Steinpilz (Boletus edulis), verwechselt werden. Er unterscheidet sich jedoch durch seinen trockenen, samtigen Hut.
  • Giftige Doppelgänger: Es besteht kaum Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen, da die giftigen Doppelgänger deutlich unterschiedliche Merkmale aufweisen.


Ökologische Bedeutung:

  • Mykorrhiza-Pilz: Der Sommersteinpilz bildet eine symbiotische Beziehung (Mykorrhiza) mit Bäumen und trägt zur Gesundheit und Nährstoffaufnahme der Bäume bei.


Hinweise zum Sammeln:

  1. Sichere Identifikation:

    • Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Wildpilzen ist es wichtig, den Sommersteinpilz sicher zu identifizieren. Im Zweifel sollte ein erfahrener Pilzsammler oder Mykologe zu Rate gezogen werden.
  2. Ausrüstung:

    • Pilzmesser und Korb: Verwenden Sie ein scharfes Pilzmesser und einen Korb zum Sammeln, um die Pilze nicht zu zerdrücken und ihre Qualität zu erhalten.
  3. Nachhaltigkeit:

    • Sammelmenge: Sammeln Sie nur so viele Pilze, wie Sie tatsächlich benötigen und verwerten können, um die Bestände zu erhalten und das natürliche Gleichgewicht im Wald zu schützen.


Fazit:

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist ein ausgezeichneter Speisepilz, der in Laub- und Mischwäldern vorkommt. Mit seinem milden, nussigen Geschmack ist er eine beliebte Zutat in der Küche. Wie bei allen Wildpilzen ist jedoch eine sichere Identifikation und ein verantwortungsvoller Umgang wichtig, um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden und die Natur zu schützen.

Das Suchgebiet

Bei der Suche nach Sommer-Steinpilzen (Boletus reticulatus) gibt es mehrere wichtige Aspekte zu beachten, um erfolgreich zu sein. Hier sind die wichtigsten Tipps und Hinweise:


Standort und Habitat:

  1. Waldtypen:

    • Laubwälder und Mischwälder: Sommer-Steinpilze wachsen bevorzugt in Laubwäldern mit Eichen, Buchen, Linden und manchmal Kastanien. Mischwälder mit einem hohen Anteil an Laubbäumen sind ebenfalls gute Fundorte.
    • Kalkreiche Böden: Diese Pilze bevorzugen kalkreiche Böden und sind oft in Gebieten mit Kalkstein zu finden.
  2. Feuchtigkeit und Wetterbedingungen:

    • Feuchte, aber nicht nasse Böden: Sommer-Steinpilze benötigen feuchte, gut durchlüftete Böden. Sie erscheinen häufig nach Regenfällen, wenn der Boden feucht, aber nicht durchnässt ist.
    • Temperatur: Die besten Wachstumsbedingungen herrschen bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Sie erscheinen vor allem im Frühsommer bis frühen Herbst.


Sammelzeit und Technik:

  1. Saison:

    • Sommer bis Frühherbst: Die Hauptsaison für Sommer-Steinpilze reicht von Juni bis September, je nach klimatischen Bedingungen.
  2. Sammeltechnik:

    • Vorsichtiges Entfernen: Steinpilze sollten vorsichtig mit einem Messer aus dem Boden gehebelt werden, um möglichst den ganzen Stiel zu bekommen. 
    • Reinigung vor Ort: Entfernen Sie Schmutz und Erde direkt im Wald, um die Kontamination der restlichen Pilze in Ihrem Korb zu vermeiden.


Nachhaltigkeit und Umweltschutz:

  1. Sammelmenge:

    • Nur so viel wie nötig: Sammeln Sie nur so viele Pilze, wie Sie tatsächlich benötigen und verwerten können. Dies hilft, die Bestände zu erhalten und das natürliche Gleichgewicht im Wald zu schützen.

Sommersteinpilz in der Küche

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), auch als Eichensteinpilz bekannt, ist ein geschätzter Speisepilz, der wegen seines köstlichen Geschmacks und seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sehr beliebt ist. Hier sind die wichtigsten Aspekte der kulinarischen Nutzung des Sommersteinpilzes:


Kulinarische Nutzung:

  1. Frische Zubereitung:

    • Braten und Sautieren: Frische Sommersteinpilze können in Butter oder Öl gebraten oder sautiert werden. Sie passen hervorragend zu Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern wie Petersilie oder Thymian. Diese Zubereitungsart bringt den nussigen und erdigen Geschmack des Pilzes zur Geltung.
    • Grillen: Sommersteinpilze können auch gegrillt werden. Dazu werden sie in dicke Scheiben geschnitten, mit Olivenöl, Salz und Pfeffer bestrichen und auf dem Grill gebraten. Das Grillen verleiht ihnen ein leicht rauchiges Aroma.
    • Suppen und Eintöpfe: Der Sommersteinpilz eignet sich hervorragend für Suppen und Eintöpfe. Er verleiht diesen Gerichten eine tiefere Geschmacksebene und eine reichhaltige, erdige Note.
  2. Getrocknete Steinpilze:

    • Einweichen und Verwenden: Getrocknete Sommersteinpilze sind eine praktische Alternative, wenn frische Pilze nicht verfügbar sind. Sie müssen vor der Verwendung in warmem Wasser eingeweicht werden, um sie zu rehydrieren. Das Einweichwasser kann als aromatische Basis für Suppen, Saucen und Risottos verwendet werden.
    • Saucen und Risottos: Getrocknete Steinpilze sind ideal für die Zubereitung von Saucen und Risottos, da sie einen intensiven, konzentrierten Pilzgeschmack beisteuern.
  3. Konservierung:

    • Einlegen: Frische Sommersteinpilze können in Essig und Öl eingelegt werden, um sie haltbar zu machen. Eingelegte Steinpilze sind eine schmackhafte Beilage oder Vorspeise.
    • Einfrieren: Sommersteinpilze können auch eingefroren werden. Dazu werden sie geputzt, in Scheiben geschnitten und blanchiert. Nach dem Abkühlen werden sie in Gefrierbeuteln eingefroren.


Gerichte und Rezepte:

  1. Pasta mit Sommersteinpilzen:

    • Zubereitung: Die Pilze werden in Butter oder Olivenöl mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten und dann mit Sahne oder Brühe abgelöscht. Diese Sauce wird mit frisch gekochter Pasta vermischt und mit Parmesan und frischen Kräutern serviert.
  2. Sommersteinpilz-Risotto:

    • Zubereitung: Die Pilze werden in Butter angebraten und dann zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch in Risottoreis gegeben. Mit Weißwein und Brühe abgelöscht, wird das Risotto unter ständigem Rühren gekocht, bis es cremig ist. Zum Schluss wird Parmesan und frische Petersilie untergehoben.
  3. Sommersteinpilz-Suppe:

    • Zubereitung: Die Pilze werden mit Zwiebeln in Butter angebraten, dann mit Brühe aufgegossen und weich gekocht. Anschließend wird die Suppe püriert und mit Sahne verfeinert. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern abschmecken.
  4. Gebratene Sommersteinpilze:

    • Zubereitung: Die Pilze werden in dicke Scheiben geschnitten und in einer Mischung aus Butter und Olivenöl goldbraun gebraten. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern gewürzt, können sie als Beilage zu Fleischgerichten oder als Hauptgericht mit Brot serviert werden.


Nährwerte und Gesundheit:

  1. Vitamine und Mineralstoffe:

    • Nährstoffreich: Sommersteinpilze sind reich an Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen, und enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Zink. Diese Nährstoffe sind essenziell für viele Körperfunktionen und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
  2. Kalorienarm:

    • Gesunde Ernährung: Steinpilze sind kalorienarm und fettfrei, was sie zu einer gesunden Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung macht.


Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Sichere Identifikation:

    • Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Wildpilzen ist es wichtig, den Sommersteinpilz sicher zu identifizieren, um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden. Im Zweifel sollte ein erfahrener Pilzsammler oder Mykologe zu Rate gezogen werden.
  2. Frische prüfen:

    • Vermeidung von Verdorbenheit: Frische Pilze sollten fest und frei von Flecken oder Schimmel sein. Verdorbene Pilze können gesundheitsschädlich sein.


Fazit:

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist ein vielseitiger und schmackhafter Pilz, der in der Küche auf vielfältige Weise verwendet werden kann. Ob frisch gebraten, in Suppen und Eintöpfen, getrocknet in Saucen und Risottos oder konserviert durch Einlegen oder Einfrieren – der Sommersteinpilz bereichert zahlreiche Gerichte mit seinem nussigen, milden Geschmack und seiner fleischigen Textur. Neben seinem kulinarischen Wert bietet der Steinpilz auch gesundheitliche Vorteile durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen.


Sommer-Steinpilz als Heilpilz

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist nicht nur ein geschätzter Speisepilz, sondern hat auch einige medizinische Eigenschaften, die ihn zu einem interessanten Gegenstand der Forschung machen. Hier sind die wichtigsten medizinischen Anwendungen und gesundheitlichen Vorteile des Sommersteinpilzes:

Antioxidative Eigenschaften:

  1. Schutz vor freien Radikalen:
    • Antioxidantien: Sommersteinpilze enthalten eine Vielzahl von Antioxidantien, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese Antioxidantien tragen dazu bei, Zellschäden zu verhindern und das Risiko chronischer Erkrankungen wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren .

Immunmodulation:

  1. Stärkung des Immunsystems:
    • Polysaccharide: Der Sommersteinpilz enthält Polysaccharide, die das Immunsystem stärken können. Diese Verbindungen fördern die Aktivität von Immunzellen und verbessern die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen .

Entzündungshemmende Eigenschaften:

  1. Reduktion von Entzündungen:
    • Entzündungshemmende Verbindungen: Der Sommersteinpilz enthält Verbindungen, die entzündungshemmende Wirkungen haben. Diese Eigenschaften können helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und sind besonders nützlich bei chronischen entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis .

Antimikrobielle Eigenschaften:

  1. Bekämpfung von Infektionen:
    • Antimikrobielle Aktivität: Studien haben gezeigt, dass Sommersteinpilze antimikrobielle Eigenschaften besitzen, die gegen verschiedene Bakterien und Pilze wirksam sein können. Dies kann helfen, Infektionen zu bekämpfen und die Heilung von Wunden zu fördern .

Cholesterinsenkende Wirkung:

  1. Herzgesundheit:
    • Cholesterinsenkung: Es gibt Hinweise darauf, dass der Verzehr von Sommersteinpilzen helfen kann, den Cholesterinspiegel zu senken, insbesondere das LDL-Cholesterin. Dies trägt zur Verbesserung der Herzgesundheit und zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei .

Verdauungsförderung:

  1. Unterstützung der Verdauung:
    • Ballaststoffe: Sommersteinpilze sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und zur Gesundheit des Magen-Darm-Trakts beitragen können. Sie können helfen, Verstopfung zu verhindern und die Darmgesundheit zu unterstützen .

Nährstoffe und Vitamine:

  1. Reich an Nährstoffen:
    • Vitamine und Mineralstoffe: Sommersteinpilze enthalten eine Vielzahl von Vitaminen (insbesondere B-Vitamine und Vitamin D) und Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor und Zink, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen und viele Körperfunktionen unterstützen .

Anwendung und Konsum:

  1. Nahrungsergänzung:
    • Kapseln und Extrakte: Sommersteinpilz-Extrakte sind als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulvern erhältlich. Diese können zur Unterstützung des Immunsystems, zur Entzündungshemmung und zur Cholesterinsenkung eingenommen werden.
  2. Kulinarische Nutzung:
    • Frische Zubereitung: Der regelmäßige Verzehr von frisch zubereiteten Sommersteinpilzen kann ebenfalls gesundheitliche Vorteile bieten. Die Pilze können in verschiedenen Gerichten verwendet werden, um von ihren nährstoffreichen Eigenschaften zu profitieren.

Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Sichere Identifikation:

    • Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Wildpilzen ist es wichtig, den Sommersteinpilz sicher zu identifizieren, um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden. Im Zweifel sollte ein erfahrener Pilzsammler oder Mykologe zu Rate gezogen werden.
  2. Allergische Reaktionen:

    • Empfindlichkeiten: Bei der erstmaligen Verwendung von Sommersteinpilzen sollte eine kleine Menge probiert werden, um mögliche allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten zu vermeiden.

Fazit:

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) bietet neben seinem kulinarischen Wert auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Seine antioxidativen, immunmodulierenden, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen natürlichen Mittel zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit und zur Prävention und Behandlung verschiedener Erkrankungen. Wie bei allen natürlichen Heilmitteln sollte die Anwendung mit Vorsicht erfolgen und bei Unsicherheiten ein Fachmann konsultiert werden.

Quellen:

  1. Antioxidative Eigenschaften: Link zur Quelle
  2. Immunmodulation: Link zur Quelle
  3. Entzündungshemmende Eigenschaften: Link zur Quelle
  4. Antimikrobielle Eigenschaften: Link zur Quelle
  5. Cholesterinsenkende Wirkung: Link zur Quelle
  6. Verdauungsförderung: Link zur Quelle
  7. Nährstoffe und Vitamine: Link zur Quelle

Weiteres

Sommersteinpilz Boletus reticulatus ist ein Basidiomycetenpilz der Gattung Boletus. Es hat einen geschwollenen dicken Stamm mit einer großen konvexen Kappe. Die Kappe ist mehr oder weniger rund und trägt eine samtbraune Haut, die oft Risse hat bei Trockenheit. Der Steinpilz hat weißes Fleisch. Der Stamm trägt eine weisse Netzzeichnung.

Der dunklere, einheitlichere Farbton und das samtige Gefühl der Kappe und das weisse Stielnetz sind Hauptmerkmale, die diese Art kennzeichnen. 
Das Fehlen einer weißen Kante am Kappenrand, unterscheidet ihn vom Fichtensteinpilz Boletus edulis. 

Es ist in ganz Europa heimisch, und wächst nach heißem und feuchtem Wetter, vom Beginn des Sommers bis zum Ende des Herbstes.

Die Art ist essbar und hat einen süßen, nussigen Geschmack. Es wird Sommer-Steinpilz genannt, weil er früher im Jahr als normale Steinpilze erscheint. Das angenehme Pilzaroma sticht besonders beim Trocknen hervor, kann aber in fast jeder Zubereitung verwendet werden. Leider wird es ziemlich oft von Insekten angefressen, und manchmal ist es besser, den Pilz als Ornament im Wald zu lassen, als ihn zu ernten wenn der Wurmbefall zu stark ist. 

Erkennungsmerkmale 

Die Kappe hat einen Durchmesser von 5-25 cm, fleischig, zunächst halbkugelförmig, später konvex ausgebreitet, dann kissenartig und flach ausgebreitet. Die Oberfläche der Kappe ist zunächst feinsamtig, dann glatt, trocken, leicht faltig und matt. Bei trockenem Wetter ist die Kappe mit charakteristischen Rissen bedeckt, die ein Netzmuster bilden, Hautfarbe variiert von Graubraun, Braun, Kaffee bis Ocker, und ändert nicht die Farbe an Kontakt oder Frassstellen.


Der Hymenophor ist röhrenförmig. Die Röhren sind klein, abgerundet, zunächst weißlich, später gelblich, mit Alter gelb-grün. 
Die Sporenfarbe Olivebraun. 

Der Stiel ist 5-25 cm hoch, 2-7 cm im Durchmesser, zunächst brüchig, später auch dick zylindrisch, der Stiel ist fleischig ausgefüllt, fest, die Rinde ist leicht nussfarben bis gräulich und mit einem weißen oder bräunlichen Netz bedeckt.

Der Geruch und der Geschmack sind angenehm und pilzig. 

Der Sommersteinpilz wächst von Juni bis November in Laub- und Mischwäldern, einzeln und in Gruppen, bildet Mykorrhiza mit Linden, Eichen und Buchen. 


Etymologie 

Im Jahr 1774 beschrieb der deutsche Naturforscher Jacob Christian Schäffer diese Art in seiner Serie über Pilze aus Bayern und der Pfalz, Fungorum qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratisbonam nascuntur icones.

1793 beschrieb der französische Mykologe Jean-Jacques Paulet es als Le grand Mousseux (Tubiporus aestivalis) und fügte hinzu, dass es mit Hühnchen-Fricassee köstlich war und im Sommer im Bois de Boulogne zu finden war.

Der schwedische Mykologe Elias Magnus Fries folgte Paulet mit Boletus aestivalis im Jahr 1838. Die beiden Namen werden seit vielen Jahren in der Literatur verwendet.

Die British Mycological Society genehmigte den Namen "Summer Bolete" für Boletus reticulatus.

Der Artenname leitet sich vom lateinischen aestas "Sommer" ab.




Der Sommersteinpilz

Vorkommen 
Der Sommersteinpilz findet sich in Wäldern in ganz Europa, nach heißem und feuchtem Wetter, vom Beginn des Sommers bis zum Ende des Herbstes. 
Auch bekannt als Eichensteinpilz, ist er als Symbiosepilz dieser typischerweise in alten Eichenwäldern zu finden. Aber auch mit Buchen und Linden kann er eine Symbiose eingehen. 
Er ist besonders häufig im Süden und Westen Frankreichs, sowie in den Apenninen in Italien. Sowie auch dem südlichen Afrika, von wo er wahrscheinlich eingeführt wurde. 
In der Schweiz habe ich die ersten Funde immer zwischen dem 10. Juni und dem 30. Juni. Meistens um den 15. Juni herum. 

Inhalt 
Der Sommersteinpilz ist, wie alle Steinpilze, essbar und einer der wertvollsten Speisepilze. Sein Fleisch ist jedoch etwas weniger fest als das vom Fichtensteinpilz. 
Inhaltsstoffe sind nach Analyse gesammelten Fruchtkörper folgende. 
Er hat 334 Kilokalorien pro 100 Gramm getrockneten Steinpilz. Die Makronährstoffe Zusammensetzung von 100 Gramm getrocknetem Steinpilz umfasst 22,6 Gramm Protein, 55 Gramm Kohlenhydrate und 2,6 Gramm Fett. 
Die frischen Fruchtkörper bestehen zu etwa 91% aus Wasser aus.
Der Sommersteinpilz enthält überwiegend ungesättigte Fettsäuren, hauptsächlich Linolsäure.  
Die Kohlenhydratkomponente enthält die Monosaccharide Glukose, Mannit und  α-Trehalose, Polysaccharidglykogen und das wasserunlösliche strukturelle Polysaccharid Chitin, das bis zu 80-90% der Trockenmasse in den Zellwänden der Pilze ausmacht. 
Chitin, Hemicellulose und Pektin-ähnliche Kohlenhydrate sind alle für den Menschen unverdaulich und tragen zu einem hohen Anteil unlöslicher und unverdaulicher Ballaststoffe bei. 
Der Steinpilz enthält unter anderem die Mineralstoffe Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Selen. Diese sind alle wichtig für einen gesunden Stoffwechsel. 
Er kann aber auch Schwermetalle wie Quecksilber und Silber im Fruchtkörper anreichern, wenn die Böden damit belastet sind. 
Weiter enthält der Sommersteini alle B-Vitamine aus er B12. Insbesondere B2, B3, B5 und B7 liegen in bedeutenden Mengen vor. 
100g frischer, am Tageslicht gewachsener Steinpilz deckt 60% des Vitamin D Bedarfs eines Erwachsenen ab. Auch das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K kommt in nennenswerten Mengen vor. 
Steinpilze enthalten geringe Mengen an hämagglutinierende Lektine (Verklumpung der roten Blutkörperchen), diese werden durch Erhitzen auf 75° Celsius neutralisiert. 
Auch wurden 1976 gesundheitlich unbedenkliche Spuren von Amanitin gemessen. 
 
Volksmedizin: 
In Kürze Zusammengefasst gilt der Steinpilz als: 
 
- antioxidativ 
- entzündungshemmend 
- bei Krämpfen und Verspannungen der Muskeln 
- bei Beschwerden an Knochen, Sehnen und Gelenken 
- Hemmwirkung gegen Tumore 
- Rückenschmerzen 
- gesundheitsfördernd 

Weitere Informationen:   
Jürgen Guthmann, Heilende Pilze 
Aussehen 
Der Fruchtkörper vom Sommersteinpilz hat einem bauchigen Stiel und einen großen konvexen Hut. Der Hut ist mehr oder weniger rund und in der Regel bis zu 20 Zentimeter im Durchmesser. Es hat eine samtig-braune bis rostige Hutfarbe. Im trockenen Zustand reist sie oft auf und das weiße Fleisch darunter ist zu sehen. 
Der dunklere, gleichmäßigere Farbton und das samtige Gefühl der Kappe sind ein Schlüsselmerkmal, so wie auch die kaum sichtbare oder das völlige Fehlen einer weissen Kante am Hutrand. 
Im Vergleich zum Fichtensteinpilz, der eine glatte glänzende Kappe hat, mit gut sichtbarer weisser Kante am Hutrand. 
Der Sporengeber sind Röhrchen,  diese sind jung weiss, verdunkeln sich mit dem Alter zu blassgelb und schließlich olivbraun. 
Der Stiel ist zentral, bis zu 16 cm hoch und hat ein starkes Netzmuster mit einer variablen weißen bis braunen Farbe vom Stiel. 
Das Fleisch ist weiß und dick und bleibt fest, nicht blauend. Wenn der Pilz altert, wird er oft von Insektenlarven durchlöchert. 
Sein Geruch ist herrlich angenehm nach Steinpilz.