Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch als Spargelpilz oder Tintenschopfling bekannt, ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Er ist wegen seines charakteristischen Aussehens und seiner kulinarischen Eigenschaften beliebt. Hier sind die wesentlichen Merkmale:
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Hut: Der Hut des Schopftintlings ist zylindrisch und geschlossen, er bleibt so bis er tintenartig zerfliesst. Er erreicht eine Höhe von 5 bis 15 cm und einen Durchmesser von 3 bis 6 cm. Die Oberfläche ist weiß und mit auffälligen, schuppigen Flocken bedeckt, die Hutmitte kann hellbräunlich sein. Der Hut beginnt sich dann von unten nach oben in eine schwarze, tintenartige Flüssigkeit aufzulösen (autodigestion).
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Lamellen: Die Lamellen sind frei, dicht stehend und anfangs weiß, verfärben sich jedoch schnell rosa, dann schwarz und lösen sich schließlich in eine schwarze Flüssigkeit auf.
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Stiel: Der Stiel ist lang, schlank, hohl und weiß, mit einer Länge von 10 bis 20 cm und einem Durchmesser von 1 bis 2 cm. Er ist glatt oder leicht faserig und hat einen beweglichen, dünnen Ring, der bei reifen Exemplaren oft verschwindet.
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Fleisch: Das Fleisch ist weiß, zart und dünn. Es hat einen milden, angenehmen Geschmack und einen unauffälligen Geruch.
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Sporen: Die Sporen sind schwarz, glatt und elliptisch. Der Sporenabdruck ist schwarz.
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Habitat: Der Schopftintling wächst auf nährstoffreichen Böden, oft auf Wiesen, Weiden, am Wegrand, in Gärten und Parks sowie auf Komposthaufen. Er erscheint von Frühling bis Herbst und kommt in vielen Teilen der Welt vor.
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Ökologische Bedeutung: Als Saprobiont zersetzt der Schopftintling organisches Material und trägt zur Bodenbildung und Nährstoffkreislauf bei.
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Essbarkeit: Der Schopftintling ist ein geschätzter Speisepilz, solange er jung und weiß ist. Er sollte bald nach dem Sammeln zubereitet werden, da er sich schnell zersetzt und eine tintenartige Flüssigkeit bildet. Er eignet sich gut für verschiedene Gerichte, wie Pilzsuppen, -saucen und -pfannen. Ältere Exemplare, die sich bereits schwarz verfärbt haben, sind nicht mehr genießbar.
Der Schopftintling kann zusammen mit Alkohol verzehrt werden. Änlich Arten wie der Faltentintling (Coprinopsis atramentaria) enthalten eine Substanz (Coprin), die in Verbindung mit Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führen kann,. Diese Reaktion wird als "Coprinus-Syndrom" bezeichnet und kann Übelkeit, Erbrechen, Hautrötungen und weitere Symptome verursachen.
Der Schopftintling ist ein auffälliger und schmackhafter Pilz, der in vielen Gebieten häufig vorkommt und leicht zu erkennen ist. Seine schnelle Verwandlung in eine tintenartige Flüssigkeit ist ein einzigartiges Merkmal, das ihn von anderen Pilzen unterscheidet.
Schopftintling in der Küche
Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch bekannt als Spargelpilz oder Tintenpilz, ist ein essbarer Pilz, der wegen seines delikaten Geschmacks und seiner einzigartigen Textur geschätzt wird. Hier sind die wichtigsten Aspekte der kulinarischen Nutzung des Schopftintlings:
Kulinarische Nutzung:
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Vorbereitung:
- Reinigung: Der Schopftintling sollte vorsichtig mit einem Pinsel oder einem feuchten Tuch gereinigt werden, um Schmutz und Waldreste zu entfernen. Da der Pilz sehr schnell verderblich ist, sollte er sofort nach dem Sammeln verarbeitet werden.
- Zerteilen: Junge, geschlossene Fruchtkörper sind am besten zum Verzehr geeignet. Ältere Exemplare, die bereits anfangen, sich schwarz zu verfärben und zu zerfließen, sollten nicht mehr verwendet werden.
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Zubereitungsmethoden:
- Braten und Sautieren: Der Schopftintling kann in Butter oder Öl gebraten oder sautiert werden. Er passt hervorragend zu Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern wie Petersilie oder Thymian. Diese Zubereitungsart bewahrt den vollen Geschmack und die zarte Textur des Pilzes.
- Suppen und Eintöpfe: Der Pilz eignet sich hervorragend für Suppen und Eintöpfe. Er kann in Brühen und Saucen verwendet werden, wo er seinen milden, delikaten Geschmack entfaltet.
- Omeletts und Rührei: Schopftintlinge können in Omeletts, Frittatas oder Rührei verwendet werden, um diesen Gerichten eine besondere Note zu verleihen.
- Backen und Schmoren: Der Pilz kann auch gebacken oder geschmort werden, oft in Kombination mit Gemüse oder als Bestandteil von Aufläufen.
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Kombinationen:
- Pasta und Risotto: Schopftintlinge passen gut zu Pasta und Risotto. Sie können in einer Sahnesauce oder einer Brühe zubereitet werden, um diesen Gerichten einen milden Pilzgeschmack zu verleihen.
- Fleischgerichte: Der Pilz ist eine hervorragende Beilage zu Fleischgerichten wie Hähnchen, Rind oder Wild. Sein delikater Geschmack ergänzt viele verschiedene Fleischsorten.
Rezepte:
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Gebratene Schopftintlinge:
- Zubereitung: Die jungen Pilze werden in Butter oder Öl mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern gewürzt, können sie als Beilage oder auf Toast serviert werden.
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Schopftintling-Risotto:
- Zubereitung: Schopftintlinge werden in Butter angebraten und mit Zwiebeln und Knoblauch in Risottoreis gegeben. Mit Weißwein und Brühe abgelöscht, wird das Risotto unter ständigem Rühren gekocht, bis es cremig ist. Am Ende wird Parmesan und frische Petersilie untergehoben.
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Schopftintling-Suppe:
- Zubereitung: Die Pilze werden mit Zwiebeln in Butter angebraten, dann mit Brühe aufgegossen und weich gekocht. Anschließend wird die Suppe püriert und mit Sahne verfeinert. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern abschmecken.
Nährwerte und Gesundheit:
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Vitamine und Mineralstoffe:
- Nährstoffreich: Schopftintlinge sind reich an Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen und Vitamin D, sowie wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Eisen und Zink. Diese Nährstoffe sind essenziell für viele Körperfunktionen und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
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Kalorienarm:
- Gesunde Ernährung: Der Schopftintling ist kalorienarm und fettfrei, was ihn zu einer gesunden Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung macht.
Vorsichtsmaßnahmen:
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Sichere Identifikation:
- Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Wildpilzen ist es wichtig, den Schopftintling sicher zu identifizieren, um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden. Im Zweifel sollte ein erfahrener Pilzsammler oder Mykologe zu Rate gezogen werden.
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Schnelle Verarbeitung:
- Verderblichkeit: Der Schopftintling sollte unmittelbar nach dem Sammeln verarbeitet werden, da er sehr schnell zerfließt und ungenießbar wird.
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Allergische Reaktionen:
- Empfindlichkeiten: Bei der erstmaligen Verwendung von Schopftintlingen sollte eine kleine Menge probiert werden, um mögliche allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten zu vermeiden.
Fazit:
Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist ein vielseitiger und delikater Pilz, der in der Küche auf vielfältige Weise verwendet werden kann. Ob gebraten, in Suppen und Eintöpfen oder als Zutat in Pasta- und Fleischgerichten – der Schopftintling bereichert zahlreiche Gerichte mit seinem milden Geschmack und seiner zarten Textur. Neben seinem kulinarischen Wert bietet der Schopftintling auch gesundheitliche Vorteile durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Wie bei allen Wildpilzen ist jedoch eine sichere Identifikation und ein bewusster Umgang wichtig.
Schopftintling als Heilpilz
Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch als Spargelpilz oder Tintenpilz bekannt, hat nicht nur kulinarische Vorzüge, sondern auch interessante medizinische Anwendungen. Hier sind die wichtigsten Aspekte der medizinischen Nutzung des Schopftintlings:
Medizinische Anwendungen:
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Antidiabetische Eigenschaften:
- Blutzuckersenkung: Der Schopftintling enthält Verbindungen, die helfen können, den Blutzuckerspiegel zu senken. Einige Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Schopftintlingen die Insulinsensitivität verbessern und den Blutzuckerspiegel stabilisieren kann, was ihn zu einer potenziellen Nahrungsergänzung für Diabetiker macht.
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Antioxidative Eigenschaften:
- Freie Radikale: Der Schopftintling ist reich an antioxidativen Verbindungen wie Polyphenolen und Flavonoiden, die helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese Antioxidantien tragen dazu bei, Zellschäden zu verhindern und das Risiko chronischer Erkrankungen wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
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Immunsystemstärkung:
- Immunmodulation: Die Inhaltsstoffe des Schopftintlings, insbesondere Polysaccharide, können das Immunsystem unterstützen und stärken. Diese Verbindungen fördern die Aktivität von Immunzellen und verbessern die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen.
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Entzündungshemmende Eigenschaften:
- Entzündungsreduktion: Der Schopftintling enthält entzündungshemmende Verbindungen, die helfen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Dies kann besonders nützlich bei chronischen entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis sein.
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Antimikrobielle Wirkung:
- Infektionen: Studien haben gezeigt, dass der Schopftintling antimikrobielle Eigenschaften besitzt, die gegen verschiedene Bakterien und Pilze wirksam sein können. Dies könnte helfen, Infektionen zu bekämpfen und die Heilung von Wunden zu fördern.
Anwendungsformen:
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Kapseln und Extrakte:
- Nahrungsergänzung: Schopftintling-Extrakte sind als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulvern erhältlich. Diese können zur Unterstützung des Immunsystems und zur Entzündungshemmung eingenommen werden.
- Diabetes-Management: Für Menschen mit Diabetes oder prädiabetischen Zuständen können Schopftintling-Extrakte als Ergänzung zur diätetischen Kontrolle des Blutzuckerspiegels verwendet werden.
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Tee und Aufgüsse:
- Pilztee: Ein Tee aus getrockneten Schopftintlingen kann zur Unterstützung des Immunsystems und zur Entzündungshemmung getrunken werden. Dafür werden getrocknete Stücke des Pilzes in heißem Wasser aufgegossen und etwa 15-20 Minuten ziehen gelassen.
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Topische Anwendungen:
- Wundheilung: Umschläge oder Salben, die Schopftintling-Extrakte enthalten, könnten auf die Haut aufgetragen werden, um die Heilung von Wunden zu fördern und Infektionen zu verhindern.
Nährwerte und Gesundheit:
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Vitamine und Mineralstoffe:
- Nährstoffreich: Schopftintlinge sind reich an Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen und Vitamin D, sowie wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Eisen und Zink. Diese Nährstoffe sind essenziell für viele Körperfunktionen und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
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Kalorienarm:
- Gesunde Ernährung: Der Schopftintling ist kalorienarm und fettfrei, was ihn zu einer gesunden Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung macht.
Vorsichtsmaßnahmen:
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Sichere Identifikation:
- Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Wildpilzen ist es wichtig, den Schopftintling sicher zu identifizieren, um Verwechslungen mit giftigen Pilzen zu vermeiden. Im Zweifel sollte ein erfahrener Pilzsammler oder Mykologe zu Rate gezogen werden.
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Schnelle Verarbeitung:
- Verderblichkeit: Der Schopftintling sollte unmittelbar nach dem Sammeln verarbeitet werden, da er sehr schnell zerfließt und ungenießbar wird.
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Allergische Reaktionen:
- Empfindlichkeiten: Bei der erstmaligen Verwendung von Schopftintlingen sollte eine kleine Menge probiert werden, um mögliche allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten zu vermeiden.
Fazit:
Der Schopftintling (Coprinus comatus) bietet neben seinem kulinarischen Wert auch mehrere gesundheitliche Vorteile. Seine antidiabetischen, antioxidativen, immunmodulierenden, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften machen ihn zu einem potenziellen Kandidaten für verschiedene medizinische Anwendungen. Darüber hinaus ist der Schopftintling reich an wichtigen Nährstoffen, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. Wie bei allen natürlichen Heilmitteln sollte die Anwendung mit Vorsicht erfolgen und bei Unsicherheiten ein Fachmann konsultiert werden.
Schopftintling als Heilpilz
Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch als Spargelpilz bekannt, wird nicht nur als Speisepilz geschätzt, sondern hat auch eine lange Tradition in der Volksmedizin und wird zunehmend in der modernen Forschung untersucht. Er enthält bioaktive Substanzen, die potenziell gesundheitliche Vorteile bieten. Besonders bei Stoffwechselerkrankungen, Diabetes und entzündlichen Prozessen wird er als nützlich angesehen.
Inhaltsstoffe des Schopftintlings mit medizinischer Bedeutung
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Polysaccharide
- Unterstützen das Immunsystem und wirken entzündungshemmend.
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Ergothionein
- Ein Antioxidans, das Zellschäden durch freie Radikale reduziert.
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Chitin und Ballaststoffe
- Fördern die Verdauung und können den Cholesterinspiegel senken.
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Vitamine und Mineralien
- Enthält Vitamin D, B-Vitamine, Kalium, Magnesium und Eisen.
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Sekundäre Pflanzenstoffe
- Wirken antimikrobiell und antioxidativ.
Traditionelle und moderne medizinische Anwendungen
1. Unterstützung bei Diabetes
- Der Schopftintling wird in der TCM und der Volksmedizin seit langem zur Behandlung von Diabetes mellitusverwendet.
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Wirkung:
- Reduziert den Blutzuckerspiegel, vermutlich durch die enthaltenen Polysaccharide und Ballaststoffe.
- Studien zeigen, dass Extrakte des Schopftintlings die Insulinsensitivität verbessern können.
- Kann Schwankungen des Blutzuckerspiegels verringern.
2. Förderung der Verdauung
- Ballaststoffreich: Der Pilz fördert die Darmgesundheit, regt die Peristaltik an und kann bei Verstopfung helfen.
- In der Volksmedizin wurde er manchmal als mildes Abführmittel verwendet.
3. Unterstützung des Immunsystems
- Polysaccharide aus dem Schopftintling stärken das Immunsystem und können entzündliche Prozesse im Körper regulieren.
- Es wird vermutet, dass der Pilz immunmodulierend wirkt und das Risiko für Infektionen senkt.
4. Antioxidative Wirkung
- Die enthaltenen Antioxidantien wie Ergothionein schützen die Zellen vor oxidativem Stress, der mit Alterungsprozessen und chronischen Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung steht.
5. Herz-Kreislauf-Gesundheit
- Cholesterinsenkend: Der Schopftintling kann zur Senkung des LDL-Cholesterins und zur Verbesserung der Gefäßgesundheit beitragen.
- Kaliumgehalt: Unterstützt den Blutdruck und die Herzgesundheit.
6. Entzündungshemmende Eigenschaften
- Durch seine bioaktiven Substanzen kann der Schopftintling bei chronischen Entzündungserkrankungen wie Arthritis unterstützend wirken.
7. Antimikrobielle Wirkung
- Extrakte aus dem Schopftintling zeigen in Studien antimikrobielle Eigenschaften gegen verschiedene Bakterien und Pilze, was seine traditionelle Anwendung bei Infektionen untermauert.
Medizinische Nutzung in der Praxis
1. Tinkturen und Extrakte
- Schopftintling-Tinkturen werden in der Naturheilkunde zur Regulierung des Blutzuckers und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
2. Pulver und Kapseln
- In der modernen Alternativmedizin sind Schopftintling-Pulver und -Kapseln erhältlich, die als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden, insbesondere zur Unterstützung von Stoffwechsel und Immunsystem.
3. Frischer Pilz
- Der frische Pilz wird in der Diätetik verwendet, besonders in Suppen oder Brühen, um Verdauung und Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Vorsichtsmaßnahmen
- Kurze Haltbarkeit: Der Schopftintling muss sehr frisch verarbeitet werden, da er sich schnell zersetzt und zu „Tinte“ zerfällt.
Fazit
Der Schopftintling hat eine breite Palette medizinischer Anwendungen, insbesondere in der Behandlung von Diabetes, der Förderung der Verdauung und der Stärkung des Immunsystems. Dank seiner antioxidativen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften ist er nicht nur ein geschätzter Speisepilz, sondern auch ein vielversprechender Kandidat für die naturheilkundliche und medizinische Forschung.
Schopftintling in der Mythologie
Der Schopftintling (Coprinus comatus), auch als „Tintenpilz“ bekannt, ist ein faszinierender Pilz, der aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften und Erscheinung in der Mythologie und im Volksglauben mit besonderen Bedeutungen belegt wurde. Seine Fähigkeit, sich bei Reife in eine tintenartige Substanz zu zersetzen, inspirierte zahlreiche Legenden und symbolische Interpretationen, die oft mit Vergänglichkeit, Transformation und Geheimnissen verbunden sind.
Mythologische und symbolische Bedeutungen
1. Symbol für Vergänglichkeit und Wandel
- Der Schopftintling war für viele Kulturen ein Sinnbild für die Vergänglichkeit des Lebens, da er sich in kürzester Zeit von einem ansehnlichen Pilz in eine schwarze Flüssigkeit verwandelt.
- In einigen europäischen Traditionen galt der Pilz als Mahnung daran, dass alles Irdische vergänglich ist, ähnlich wie die herbstlichen Blätter oder das Leben selbst.
2. Verbindung zur Tinte und Schrift
- In früheren Zeiten wurde die schwarze Substanz des Schopftintlings tatsächlich als Tinte verwendet. Daraus entwickelten sich Legenden, wonach der Pilz von Waldgeistern oder Hexen als magische Tinte genutzt wurde, um geheime Zauber oder Verträge mit übernatürlichen Kräften niederzuschreiben.
- In der Literatur- und Schreibsymbolik wurde er mit Inspiration und Kreativität verbunden, aber auch mit der Flüchtigkeit von Ideen.
3. Botschaft der Geisterwelt
- Im Volksglauben galt der Schopftintling manchmal als Botschafter der Geisterwelt. Sein plötzliches Auftauchen wurde als Zeichen dafür interpretiert, dass Geister oder Ahnen eine Nachricht übermitteln wollen.
- Besonders die schwarzen Sporen und die zerlaufende Substanz wurden als Zeichen für die Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits gedeutet.
4. Schutz und Reinigung
- In einigen Regionen glaubte man, dass der Schopftintling magische Kräfte besitzt, die böse Geister vertreiben können. Die „Tinte“ des Pilzes wurde bei Ritualen verwendet, um Schutzsymbole zu malen oder Amulette zu weihen.
Volksglaube und Aberglaube
1. Der Pilz als Orakel
- Bauern und Waldarbeiter glaubten, dass der Ort, an dem Schopftintlinge wuchsen, auf fruchtbare Erde und gutes Wetter hinweisen könne.
- In manchen Gegenden wurde er auch als Orakelpilz genutzt: Wenn er an bestimmten Stellen wuchs, galt dies als gutes Omen für eine erfolgreiche Ernte oder ein gutes Jahr.
2. Verbindung zu Hexen
- In mittelalterlichen Legenden wurde der Schopftintling manchmal als „Hexenpilz“ bezeichnet. Man glaubte, dass Hexen seine Tinte nutzten, um Flüche oder Zauber auf Pergament zu schreiben.
3. Warnung vor Geheimnissen
- Die Fähigkeit des Schopftintlings, sich bei Reife aufzulösen, wurde als Warnung vor dem Aufdecken von Geheimnissen interpretiert. Es hieß, wer zu neugierig sei, könnte Dinge erfahren, die ihm schaden.
Kulturelle Parallelen
1. Asiatische Symbolik
- In der chinesischen Tradition wird der Schopftintling nicht explizit in Mythen erwähnt, jedoch als „Pilz der Reinheit“ angesehen, da er oft an sauberen Orten wächst. Sein schneller Zerfall wird als natürliche Erinnerung an den ewigen Wandel des Lebens gesehen, ein Gedanke, der tief in der Daoistischen Philosophie verwurzelt ist.
2. Europäische Märchen
- In europäischen Märchen wurde der Schopftintling manchmal mit verborgenen Schätzen in Verbindung gebracht. Es hieß, die schwarze „Tinte“ des Pilzes könne unsichtbare Hinweise oder Wegmarkierungen sichtbar machen, die zu einem Schatz führen.
Der Schopftintling in der modernen Esoterik
- In der heutigen Esoterik wird der Schopftintling oft als Symbol für Transformation und Loslassen betrachtet.
- Er wird mit Ritualen in Verbindung gebracht, die darauf abzielen, sich von negativen Energien oder alten Mustern zu befreien, um Platz für Neues zu schaffen.
Fazit
Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist in der Mythologie ein Symbol für Vergänglichkeit, Transformation und die Verbindung zur Geisterwelt. Seine auffällige Erscheinung und seine ungewöhnliche Zersetzung haben ihn in der Volkskultur zu einem faszinierenden Pilz gemacht, der sowohl als Warnung vor der Flüchtigkeit des Lebens als auch als Werkzeug für magische Rituale galt. Seine „Tinte“ wurde mit Geheimnissen, Kreativität und Schutz assoziiert und spiegelt die tiefere Verbindung zwischen Mensch und Natur wider.
Wo wachsen Schopftintlinge?
Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist ein weit verbreiteter Speisepilz, der an nährstoffreichen, offenen bis halbschattigen Standorten wächst.
Typische Lebensräume
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Weiden und Wiesen:
Häufig auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, besonders auf nährstoffreichen, gedüngten Böden. -
Wegränder und Gärten:
Wächst an gestörten, offenen Bereichen auf verdichteten Stellen in der Nähe von Wegen, in Parks und Gärten. -
Schuttplätze und Komposthaufen:
Kommt oft auf Schutt, Kompost und anderen organischen Abfällen vor. -
Wälder:
Selten auch an lichten Stellen in Laub- und Mischwäldern.
Bodenbeschaffenheit
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Nährstoffreich:
Der Pilz bevorzugt humus- und stickstoffhaltige Böden. -
Feucht, aber durchlässig:
Optimale Wachstumsbedingungen bieten mäßig feuchte, gut belüftete Böden.
Lichtverhältnisse
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Halbschatten bis Sonne:
Schopftintlinge gedeihen sowohl an sonnigen als auch an leicht schattigen Standorten.
Wachstumszeit
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Frühjahr bis Herbst:
Der Pilz wächst vor allem zwischen Mai und Oktober, kann aber bei milden Temperaturen auch später im Jahr auftreten.
Zusammenfassung
Der Schopftintling wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Böden wie Wiesen, Weiden, an Wegrändern, in Gärten und auf Schuttplätzen. Er erscheint von Frühjahr bis Herbst an sonnigen bis halbschattigen, feuchten Standorten.