Synonyme: Schleiereule, Blaugestiefelter Schleimkopf
Familie: Cortinariaceae (Schleierlingsverwandte)
Gattung: Schleierlinge (Cortinarius)
Essbarkeit: Essbar (jung)
Merkmale
Hut
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Größe: 8–20 cm Durchmesser
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Form: Jung halbkugelig bis gewölbt, später flach ausgebreitet
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Farbe: Violettbraun bis purpurbräunlich, oft mit faseriger Struktur
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Oberfläche: Feucht schleimig, später etwas trockener
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Rand: Oft eingerollt, lange mit läulichweissen Schleierresten bedeckt, im Alter Kammartig gerieft
Lamellen
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Farbe: Jung weisslich-grau-violett, später rostbraun durch Sporen
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Anordnung: Ausgebuchtet angewachsen
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Besonderheit: Im jungen Zustand von einer weissen schleierartigen Cortina bedeckt
Stiel
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Länge: 10–15 cm, dick (2–6 cm), oft keulenförmig
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Farbe: Weiss bis blassviolett mit weißlichen Fasern, später rostfarbenen Fasern
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Ringzone: Weißliche, bald rostbraune Schleierreste am oberen Stiel
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Basis: Oft stark verdickt
Fleisch
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Farbe: Weißlich, im Hut auch gelbviolettlich
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Konsistenz: Fest
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Geruch: Angenehm bis unbedeutend
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Geschmack: Mild
Sporenpulverfarbe:
- Rostbraun
Lebensraum & Verbreitung
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Mykorrhizapilz: Lebt in Symbiose mit Laub- und Nadelbäumen, besonders Buche und Fichte
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Boden: Kalkhaltige bis neutrale Waldböden
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Vorkommen: Sommer bis Spätherbst
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Verbreitung: Vor allem in Europa, selten in großen Mengen
Verwechslung & Sicherheit
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Verwechslungsgefahr: Mit anderen Schleierlingen, darunter auch giftige Arten wie Cortinarius orellanus (Orangefuchsige Raukopf)
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Achtung: Viele Cortinarius-Arten sind lebensgefährlich giftig – deshalb nur mit fundierter Kenntnis oder unter fachkundiger Anleitung sammeln!
Essbarkeit
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Jung essbar, in einigen Regionen geschätzt
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Wenn gegessen: gut durchgaren, am besten nur kleine Mengen und nur absolut sicher bestimmt
Fazit
Die Schleiereule (Cortinarius praestans) ist ein imposanter, auffällig gefärbter Schleierling mit schönem weissvioletten Stiel und stattlichem Wuchs. Obwohl essbar, ist er wegen gefährlicher Doppelgänger in der Gattung Cortinarius nur für erfahrene Pilzkenner empfehlenswert – Vorsicht geht vor Geschmack.