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Gattung Täublinge Russula

Die Gattung der Täublinge (Russula) gehört zur Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae) und umfasst eine große Anzahl von Pilzarten, die weltweit verbreitet sind. Täublinge sind leicht an ihren charakteristischen Merkmalen zu erkennen und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Informationen über die Gattung Russula:

  • Hut: Der Hut der Täublinge variiert stark in Form und Farbe, kann jedoch typischerweise einen Durchmesser von 3 bis 15 cm erreichen. Der Hut ist anfangs gewölbt, später ausgebreitet bis leicht trichterförmig. Die Oberfläche kann glatt, matt oder glänzend sein, oft mit einer breiten Farbpalette von weiß, gelb, rot, grün, blau bis violett. Der Hutrand ist oft leicht gerieft, besonders bei älteren Exemplaren.

  • Lamellen: Die Lamellen sind weiß bis cremefarben und meist brüchig. Sie sind am Stiel angewachsen oder leicht herablaufend. Die Lamellen sind ein wichtiges Merkmal für die Bestimmung und verändern ihre Farbe nicht wesentlich mit dem Alter.

  • Stiel: Der Stiel ist zylindrisch, fest und spröde, oft glatt oder leicht gerieft. Die Grundfarbe des Stiels ist weiss, kann jedoch rosa, rötlich oder leicht gelblich angehaucht sein. Der Stiel bricht wie Kreide, ohne zu fasern, ein charakteristisches Merkmal der Täublinge.

  • Fleisch: Das Fleisch der Täublinge ist fest und spröde, oft weiß und verändert seine Farbe bei Verletzung meist nicht. Der Geschmack des Fleisches kann von mild bis scharf variieren, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist. Der Geruch kann angenehm pilzartig, fruchtig oder auch unauffällig sein. Manche Arten auch übelriechend. 

  • Sporen: Die Sporen sind rund bis elliptisch und feinwarzig. Der Sporenabdruck ist weiß bis gelblich.

  • Habitat: Täublinge wachsen in einer Vielzahl von Lebensräumen, einschließlich Laub- und Nadelwäldern. Sie sind Mykorrhizapilze, die in Symbiose mit den Wurzeln von Bäumen leben und so zur Nährstoffaufnahme der Bäume beitragen. Sie erscheinen meist im Sommer und Herbst.

  • Ökologische Bedeutung: Als Mykorrhizapilze spielen Täublinge eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Gesundheit und Stabilität der Wälder beitragen. Sie helfen den Bäumen bei der Nährstoffaufnahme und verbessern die Bodenstruktur.

  • Essbarkeit: Die Essbarkeit der Täublinge variiert stark. Einige Arten sind ausgezeichnete Speisepilze, während andere ungenießbar oder leicht giftig sind. Typische essbare Arten sind der Braune Ledertäubling (Russula xerampelina) und der Speisetäubling (Russula vesca). Bittere oder scharfe Täublinge sind oft ungenießbar oder schwach giftig.


Täublinge sind eine vielfältige und ökologisch wichtige Gattung von Pilzen, die eine breite Palette von Formen und Farben aufweisen. Ihre Bestimmung erfordert oft Erfahrung und Kenntnis der spezifischen Merkmale, insbesondere des Geschmacks und der Lamellenstruktur. Sie spielen eine wesentliche Rolle im Waldökosystem und bieten eine interessante Herausforderung für Pilzsammler und Mykologen.

Die Täublingsregel

Die Täublingsregel ist eine Faustregel, die Pilzsammler verwenden, um essbare Täublinge (Russula) von ungenießbaren oder giftigen zu unterscheiden. Täublinge sind eine große und vielfältige Gattung von Pilzen, bei der viele Arten essbar, aber einige auch ungenießbar oder leicht giftig sind. Die Täublingsregel hilft dabei, essbare Täublinge sicher zu identifizieren. Hier sind die wesentlichen Punkte der Täublingsregel:


Täublingsregel

  1. Brüchiges Fleisch:

    • Täublinge haben ein charakteristisches, brüchiges Fleisch, das sich leicht brechen lässt und eine Konsistenz ähnlich wie ein Apfel oder wie Styropor hat. Dies unterscheidet sie von anderen Pilzarten, deren Fleisch zäh oder faserig ist.
  2. Geschmacksprobe:

    • Bei Täublingen kann eine kleine Geschmacksprobe hilfreich sein. Man nimmt ein kleines Stück des Pilzes, kaut es kurz, mindestens 30 sekunden und spuckt es wieder aus (nicht schlucken!). Essbare Täublinge schmecken mild oder nussartig, während ungenießbare oder giftige Täublinge scharf, bitter oder brennend schmecken. Es ist wichtig, die Probe wirklich nur zu kauen und nicht zu schlucken, um eine mögliche Vergiftung zu vermeiden.
  3. Sporenfarbe:

    • Die Sporenfarbe bei Täublingen variiert, und die Sporenfarbe kann bei der Identifizierung der genauen Art helfen. Essbare Täublinge haben meist eine weiße bis gelbliche Sporenfarbe. Die genaue Bestimmung der Sporenfarbe erfordert jedoch ein Sporenabdruck, was nicht immer praktisch ist.
  4. Vermeidung von Täublingen mit rotem Hut und weißen Lamellen:

    • Einige der giftigeren Täublinge, wie der scharf schmeckende und leicht giftige Buchenspeitäubling (Russula nobilis), haben einen roten Hut und weiße Lamellen. Diese sollten vermieden werden, wenn man sich nicht sicher ist.

Weitere Hinweise

  • Vermeidung von Täublingen mit scharfen oder bitteren Geschmacks:

    • Wenn ein Täubling scharf oder bitter schmeckt, sollte er nicht gegessen werden. Diese Geschmacksprobe ist ein wichtiger Indikator für ungenießbare oder giftige Täublinge.
  • Sicherheit geht vor:

    • Trotz der Täublingsregel sollten Pilzsammler immer vorsichtig sein und nur Pilze sammeln und verzehren, die sie sicher identifizieren können. Im Zweifelsfall ist es besser, auf den Verzehr zu verzichten oder einen Experten zu Rate zu ziehen.

Diese Regel bietet eine praktische Methode, um essbare Täublinge zu erkennen, reduziert aber nicht das Risiko vollständig. Eine genaue Bestimmung und das Wissen über lokale Pilzarten sind immer notwendig, um eine sichere Pilzsammlung zu gewährleisten.