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Maipilz Calocybe gambosa

Der Maipilz (Calocybe gambosa), auch Georgsritterling oder Mairitterling genannt, passender wäre jedoch Maischönkopf, ist ein beliebter Speisepilz, der vor allem im Frühjahr erscheint. Hier ist eine ausführliche Beschreibung:


1. Allgemeine Merkmale

  • Deutscher Name: Maipilz, Georgsritterling

  • Wissenschaftlicher Name: Calocybe gambosa

  • Gattung: Schönköpfe 

  • Saison: April bis Juni, oft um den Georgstag (23. April)


2. Merkmale

Hut

  • Größe: 5–15 cm, manchmal größer

  • Farbe: cremeweiß bis blassocker, im Alter leicht gelblich

  • Oberfläche: glatt, bei Trockenheit rissig, leicht speckig

  • Form: zunächst gewölbt, später ausgebreitet, oft unregelmäßig

Lamellen

  • Farbe: weißlich bis blass creme

  • Dicht stehend, weich

  • Nicht herablaufend

Stiel

  • Länge: 3–7 cm, dick, meist kräftig

  • Farbe: wie der Hut oder etwas heller

  • Oft leicht gebogen

  • Ohne Ring

Fleisch

  • Dick, weißlich, fest, 

  • Geruch: stark mehlig, wie frischer Teig – typisch! Bis auch mehlig gurkig. 

  • Geschmack: mild, mehlig bis nussig, angenehm

Sporenpulver

  • Weiß


3. Standort & Vorkommen

  • Lebensraum:
    Magere Wiesen, Wegränder, Gärten, lichte Laub- und Mischwälder

  • Boden:
    Bevorzugt kalkhaltige Böden

  • Besonderheit:
    Wächst oft in Hexenringen oder langen Reihen

  • Verbreitung:
    In ganz Europa verbreitet, in Mitteleuropa häufig, besonders in traditionellen Kulturlandschaften


4. Verwechslung

  • Mit giftigen Pilzen:
    Riesenrötling (Entoloma sinuatum) – ACHTUNG: Dieser ist giftig! Hat jedoch einen unangenehmen Geruch und fleischrosafarbene Lamellen.

  • Mit anderen Rötlingen:
    z. B. Schlehenrötling

Tipp zur Unterscheidung: Der intensive mehlartige Geruch des Maipilzes ist ein sehr zuverlässiges Merkmal.


5. Kulinarische Bedeutung

  • Sehr beliebter Frühlingspilz

  • Zubereitung: Braten, dünsten, in Rahmsaucen, auf Flammkuchen oder als Füllung

  • Nicht roh essen!
    Wie viele Wildpilze sollte auch der Maipilz stets gut gegart werden.


6. Gesundheit & Verträglichkeit

  • Gut bekömmlich, wenn frisch und jung gesammelt

  • In seltenen Fällen können ältere Exemplare bei empfindlichen Personen zu Verdauungsbeschwerden führen

  • In der Volksheilkunde selten verwendet


Fazit

Der Maipilz ist ein aromatischer, frühjährlicher Speisepilz mit hohem Wiedererkennungswert durch seinen mehligen Duft. Er ist leicht bestimmbar, solange man gefährliche Verwechslungen beachtet – ein echter Frühlingsgenuss für Pilzfreunde!


Maipilze Rezept

Zutaten (für 2–3 Personen):

  • 300–400 g frische Maipilze

  • 1 Zwiebel, fein gehackt

  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt (optional)

  • 1 EL Butter oder Öl

  • 150 ml Gemüsebrühe oder Weißwein

  • 150–200 ml Rahm (Sahne)

  • Salz, Pfeffer, Muskat

  • Frische Petersilie oder Schnittlauch

  • Optional: ein Schuss Zitronensaft


Zubereitung:

  1. Maipilze putzen (nicht waschen), in Scheiben schneiden.

  2. Butter in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel (und Knoblauch) glasig dünsten.

  3. Pilze zugeben, kräftig anbraten, bis sie Wasser verlieren und leicht bräunen.

  4. Mit Brühe oder Wein ablöschen, 5 Minuten köcheln lassen.

  5. Rahm einrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

  6. Weitere 5–10 Minuten leicht einköcheln lassen.

  7. Mit gehackter Petersilie bestreuen und mit Pasta, Kartoffeln oder Baguette servieren.


Tipp: Dieses Gericht funktioniert auch mit anderen Frühlingspilzen wie Morcheln oder Riesen-Träuschlingen. Auch gut als vegetarische Sauce zu Spätzle oder Polenta.