Koriander (Coriandrum sativum) ist eine vielseitige Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sowohl die frischen Blätter (Blattkoriander) als auch die getrockneten Samen (Koriandersamen) werden verwendet. Die Blätter haben ein intensiv-würziges, leicht seifiges Aroma, das besonders in der asiatischen, orientalischen und lateinamerikanischen Küche geschätzt wird. Die Samen schmecken eher mild, warm-würzig und zitronig.
Gesundheitlich wirkt Koriander verdauungsfördernd, entblähend, entzündungshemmend und antioxidativ. Traditionell wird er bei Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit und zur Entgiftung eingesetzt. Koriander enthält ätherische Öle, Vitamin C, Kalium und Eisen.
In der Naturheilkunde wird er auch als unterstützendes Mittel zur Ausleitung von Schwermetallen diskutiert. Koriander ist somit nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein wertvoller Bestandteil pflanzlicher Gesundheitskonzepte.
Koriander anbauen
Koriander ist eine einjährige, unkomplizierte Pflanze, die sich gut im Garten oder im Topf kultivieren lässt.
Standort:
Sonnig bis halbschattig, windgeschützt. Der Boden sollte locker, humos und durchlässig sein – Staunässe vermeiden.
Aussaat:
Direktsaat ist ab Mitte April bis August möglich. Die Samen 1–2 cm tief in Reihen oder breitwürfig ausbringen. Keimdauer: ca. 2–3 Wochen.
Pflege:
Regelmäßig, aber mäßig gießen – besonders in Trockenphasen. Zu viel Nässe kann die Wurzel faulen lassen. Unkraut regelmäßig entfernen.
Ernte:
Die frischen Blätter können bereits 4–6 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Für die Samen lässt man die Pflanze bis zur Blüte (Juni–August) und Samenreife stehen. Die Samen reifen im
Spätsommer und können getrocknet gelagert werden.
Tipp:
Da Koriander schnell schießt (in Blüte geht), empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat alle 2–3 Wochen für laufenden Blattnachschub.
Koriander als Heilpflanze
Koriander ist nicht nur ein aromatisches Küchenkraut, sondern besitzt auch vielfältige Heilwirkungen. In der Naturheilkunde wird vor allem die Wirkung seiner Samen geschätzt, doch auch die frischen Blätter haben medizinischen Nutzen.
Verdauungsfördernd:
Koriander regt die Verdauung an, lindert Blähungen, Völlegefühl und krampfartige Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Er wirkt karminativ, das heißt, er hilft beim Entweichen von Darmgasen.
Entzündungshemmend und antibakteriell:
Die ätherischen Öle – insbesondere Linalool – wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Deshalb wird Koriander bei Magen-Darm-Infekten oder leichten bakteriellen Beschwerden eingesetzt.
Entgiftend:
Koriander soll laut alternativer Medizin bei der Ausleitung von Schwermetallen (z. B. Quecksilber) helfen, insbesondere in Kombination mit Chlorella-Algen. Diese entgiftende Wirkung wird vor
allem in der Chelat-Therapie diskutiert.
Beruhigend und angstlösend:
Einige Studien und Erfahrungsberichte weisen auf eine milde beruhigende Wirkung hin – Koriander soll Nervosität und Unruhe lindern können.
Blutzuckersenkend:
Versuche mit Tieren deuten darauf hin, dass Koriander möglicherweise regulierend auf den Blutzuckerspiegel wirken kann – relevant für die Unterstützung bei Typ-2-Diabetes (nicht als Ersatz für
Medikamente).
Zusammenfassung:
Koriander ist ein vielseitiges Heilkraut, das besonders bei Verdauungsbeschwerden, zur Unterstützung der Entgiftung und bei leichten Entzündungen hilfreich sein kann. Seine Wirkstoffe sind gut
verträglich, doch bei innerlicher Anwendung in höherer Dosis sollte Rücksprache mit Fachleuten gehalten werden.
Verwendung
Koriander ist eine vielseitige Pflanze, deren Blätter und Samen in Küche und Naturheilkunde unterschiedlich verwendet werden.
1. Verwendung in der Küche:
Frische Blätter (auch „asiatische Petersilie“ genannt):
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Typisch in der asiatischen, orientalischen und lateinamerikanischen Küche.
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Ideal für Currys, Chutneys, Suppen, Salate, Salsas und Wraps.
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Frisch verwenden, da sie beim Kochen schnell Aroma verlieren.
Samen (getrocknet, oft gemahlen):
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Mild-würzig mit süßlich-nussigem Aroma.
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Unverzichtbar in Currymischungen, Brotgewürz, eingelegtem Gemüse oder Fleischgerichten.
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Passt auch zu Kohl, Karotten und Hülsenfrüchten.
Wurzeln (v. a. in der thailändischen Küche):
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Werden für Suppen und Pasten verwendet (z. B. in Tom Yum).
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In Europa eher selten erhältlich.
2. Verwendung in der Naturheilkunde:
Samen als Tee oder Pulver:
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Gegen Blähungen, Völlegefühl, Reizdarm und Magenkrämpfe.
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Auch zur Appetitanregung oder als milder Entzündungshemmer.
Frische Blätter in grünen Smoothies oder als Detox-Zutat:
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Unterstützen die Entgiftung und fördern den Stoffwechsel.
Tipp:
Frische Korianderblätter sollten erst kurz vor dem Servieren über das Gericht gestreut werden, um ihr volles Aroma zu bewahren. Die Samen können vor der Verwendung leicht angeröstet werden – das intensiviert ihren Geschmack.