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Holunder

Der Holunder war bereits den Germanen heilig. Holunderblüten duften betäubend. Aus ihnen wird ein schweisstreibender Tee oder Sirup hergestellt. Die

Vitamin-C-reichen

Früchte lassen sich zu Sirup, Gelee oder Branntwein verarbeiten. Die leicht auszuhöhlenden, senkrecht hochwachsenden Triebe ergeben gute Blasrohre. 



Kennzeichen:

Blüten weiss bis gelblich, in tellerförmigen Rispen. Äste mit weissem Mark.

Im Herbst kugelige schwarze Beeren. Blätter meist Steilig am Rande gesägt.

Aussehen


Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ein weit verbreiteter Strauch oder kleiner Baum aus der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Hier sind die wesentlichen Merkmale:

  • Wuchsform: Schwarzer Holunder kann eine Höhe von 2 bis 7 Metern erreichen und wächst oft mehrstämmig mit einer ausladenden Krone. Die Rinde ist an jungen Zweigen grün bis hellbraun und wird mit zunehmendem Alter grau und rissig.
  • Blätter: Die Blätter sind gegenständig angeordnet, unpaarig gefiedert und bestehen aus 5 bis 7 elliptischen, grob gesägten Teilblättern. Die Blätter haben einen charakteristischen, leicht unangenehmen Geruch.
  • Blüten: Die Blüten erscheinen von Mai bis Juli in großen, flachen Doldenrispen. Sie sind klein, cremeweiß und duften intensiv. Jede Blüte hat fünf Blütenblätter und zahlreiche Staubblätter.
  • Früchte: Nach der Blüte entwickeln sich kleine, schwarze Beeren, die in dichten Fruchtständen hängen. Die Beeren sind glänzend und reifen im Spätsommer bis Frühherbst.
  • Habitat: Schwarzer Holunder bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden und wächst oft an Waldrändern, in Hecken, auf Lichtungen und an Flussufern. Er ist in Europa heimisch.

Der Schwarze Holunder hat sowohl kulinarische als auch medizinische Anwendungen. Die Blüten können zu Holunderblütensirup, Tee oder Limonade verarbeitet werden, während die Beeren (nur gekocht, da sie roh leicht giftig sind) für Säfte, Marmeladen und Gelees verwendet werden. Medizinisch werden Blüten und Beeren traditionell zur Unterstützung des Immunsystems und zur Behandlung von Erkältungen und Grippe genutzt.

Holunder als essbare Wildpflanze

Holunder (Sambucus nigra), auch bekannt als Schwarzer Holunder oder Fliederbeere, ist eine weit verbreitete Pflanze, die sowohl kulinarisch als auch medizinisch genutzt wird. Hier sind die wichtigsten Aspekte der kulinarischen Nutzung von Holunder:


Kulinarische Nutzung:

  1. Blüten:

    • Holunderblütensirup: Die Blüten des Holunders sind sehr aromatisch und werden häufig zur Herstellung von Holunderblütensirup verwendet. Dieser Sirup kann als Erfrischungsgetränk mit Wasser verdünnt oder in Cocktails, Desserts und Salatdressings verwendet werden.
    • Holunderblütenlimonade: Aus den Blüten kann eine erfrischende Limonade hergestellt werden, indem man sie in Wasser mit Zucker und Zitronensaft ansetzt und fermentieren lässt.
    • Holunderblütengelee: Die Blüten können auch zur Herstellung eines aromatischen Gelees verwendet werden. Dazu werden die Blüten in Wasser gekocht und der Sud dann mit Gelierzucker verarbeitet.
    • Holunderblütenküchlein: Die Blüten können in einen leichten Teig getaucht und frittiert werden, um knusprige Holunderblütenküchlein zu erzeugen, die als süßer Snack oder Dessert serviert werden.
  2. Beeren:

    • Holunderbeerensaft: Die Beeren des Holunders können entsaftet werden, um einen reichhaltigen, dunkelvioletten Saft zu erhalten, der pur getrunken oder als Basis für andere Getränke verwendet werden kann.
    • Holunderbeergelee und -marmelade: Der Saft der Holunderbeeren wird oft zu Gelee oder Marmelade verarbeitet, die einen intensiven Geschmack haben und sich gut als Brotaufstrich oder Füllung für Gebäck eignen.
    • Holunderbeersuppe: In einigen Regionen ist eine süße Suppe aus Holunderbeeren traditionell, die warm oder kalt serviert wird und häufig mit Grießklößchen oder Äpfeln ergänzt wird.
    • Holunderbeerwein und -likör: Die Beeren können auch zur Herstellung von Holunderwein oder Holunderlikör verwendet werden, die durch ihre tiefrote Farbe und den reichen Geschmack bestechen.
    • Kompott und Desserts: Holunderbeeren können gekocht und als Kompott serviert werden, häufig in Kombination mit Äpfeln, Birnen oder anderen Früchten. Sie eignen sich auch gut für Kuchenfüllungen oder als Zugabe zu Joghurt und Eis.


Verarbeitung und Zubereitung:

  1. Erntezeit:

    • Blüten: Die Blüten des Holunders werden im späten Frühjahr bis frühen Sommer geerntet, wenn sie voll erblüht sind.
    • Beeren: Die Beeren werden im Spätsommer bis frühen Herbst geerntet, wenn sie vollständig gereift und dunkelviolett bis schwarz sind.
  2. Vorbereitung:

    • Blüten: Die Blüten werden vorsichtig von den Dolden getrennt und oft kurz geschüttelt, um Insekten zu entfernen. Sie sollten nicht gewaschen werden, um das Aroma nicht zu verlieren.
    • Beeren: Die Beeren werden von den Dolden gestreift und gründlich gewaschen. Sie sollten nur vollständig reife Beeren verwenden, da unreife Beeren leicht toxisch sein können.
  3. Konservierung:

    • Trocknen: Holunderblüten können getrocknet und später für Tee oder als Gewürz verwendet werden.
    • Einfrieren: Beeren können eingefroren werden, um sie später für verschiedene Zubereitungen zu verwenden.


Nährwerte und Gesundheit:

  1. Vitamine und Mineralstoffe:

    • Reich an Nährstoffen: Holunderbeeren sind reich an Vitamin C, Vitamin A, Kalium, Eisen und Ballaststoffen. Sie enthalten auch Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften haben.
  2. Antioxidative Eigenschaften:

    • Gesundheitsfördernde Wirkungen: Die Beeren und Blüten des Holunders enthalten Antioxidantien, die helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und das Immunsystem zu stärken.


Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Toxizität:
    • Rohverzehr vermeiden: Holunderbeeren sollten nicht roh verzehrt werden, da sie Sambunigrin enthalten, das Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Durch Kochen wird dieses Gift zerstört.
    • Vermeidung unreifer Beeren: Unreife Beeren und alle grünen Teile der Pflanze sollten ebenfalls vermieden werden, da sie toxische Verbindungen enthalten.


Fazit:

Holunder (Sambucus nigra) ist eine vielseitige Pflanze, die in der Küche auf vielfältige Weise genutzt werden kann. Die Blüten eignen sich hervorragend zur Herstellung von Sirup, Limonade und Gelees, während die Beeren zu Saft, Marmelade, Wein und Kompott verarbeitet werden können. Neben ihrem köstlichen Geschmack bieten Holunderblüten und -beeren auch gesundheitliche Vorteile durch ihren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Mit ein wenig Vorsicht bei der Zubereitung kann Holunder eine wertvolle Ergänzung zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung sein.