Die Braunviolette Lorchel (Helvella spadicea) ist ein seltener, auffälliger Schlauchpilz aus der Gattung Helvella, die für ihre oft bizarr geformten Fruchtkörper bekannt ist. Die Braunviolette Lorchel zeichnet sich durch ihre elegante, satt braun-violette Färbung und ihre ungewöhnliche Form aus.
Merkmale:
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Hut: Der Hut ist satt braun bis braunviolett, sattelförmig bis lappig verbogen, meist mit 2–3 Lappen. Die Oberfläche ist glatt, manchmal leicht filzig, und misst etwa 2–6 cm im Durchmesser. Die Unterseite ist heller und glatt.
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Stiel: Weißlich bis blass ocker, glatt oder leicht gefurcht, 3–8 cm lang, zylindrisch oder etwas keulig. Der Stiel ist hohl.
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Fleisch: Dünn, brüchig, ohne auffälligen Geruch oder Geschmack.
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Sporen: In Asci heranreifend, glatt, elliptisch, farblos; Sporenpulver weißlich.
Vorkommen:
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Bevorzugt kalkhaltige Böden in lichten Nadel- und Mischwäldern, gelegentlich auch an Waldrändern oder auf moosigen Flächen.
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Fruktifiziert von Frühjahr bis Herbst
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In Mitteleuropa selten bis sehr selten, in manchen Regionen unter Schutz stehend.
Ökologie:
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Wahrscheinlich saprobiont, d. h. sie zersetzt abgestorbene Biomasse.
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Gilt als Zeigerart für neutrale bis basische Böden.
Essbarkeit:
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Ungenießbar oder möglicherweise leicht giftig. Wie viele Lorcheln enthält sie potenziell giftige Stoffe wie Gyromitrin, daher nicht zum Verzehr geeignet.
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Wegen ihrer Seltenheit und möglichen Toxizität sollte sie geschont und nicht gesammelt werden.
Besonderheiten:
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Wegen ihrer eleganten Form und Färbung gilt die Braunviolette Lorchel als fotogenes Sammlerstück für Naturfreunde und Mykologen.
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Aufgrund der Seltenheit wird sie in einigen Regionen auf Pilzschutzlisten geführt.
