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Echte Pfifferling - Cantharellus cibarius

Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius), auch Eierschwamm genannt, ist einer der bekanntesten und beliebtesten Wildpilze Europas. Er zeichnet sich durch seine kräftig gelbe bis goldgelbe Färbung aus, die sowohl Hut als auch Stiel durchzieht. Der Hut ist 3–10 cm breit, jung gewölbt, später trichterförmig vertieft, mit welligem bis unregelmäßig eingebogenem Rand. Statt echter Lamellen besitzt er dicke, gabelig verzweigte Leisten, die am Stiel herablaufen. Das Fleisch ist weißlich bis blassgelb, fest und zäh, mit fruchtigem, an Aprikosen erinnerndem Geruch und mild-pfeffrigem Geschmack. Der Stiel ist meist gedrungen, voll und geht ohne scharfe Grenze in den Hut über.

Pfifferlinge wachsen gesellig von Juni bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern, bevorzugt auf sauren Böden und bilden Mykorrhiza mit Bäumen wie Fichte, Kiefer, Buche oder Eiche. Sie sind beliebte Speisepilze, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, gelten als gut verdaulich und aromatisch. Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem giftigen Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca), der weichere Lamellen und eine dunklere, mehr orange Färbung aufweist. Der Echte Pfifferling ist kulinarisch vielseitig verwendbar, z. B. in Saucen, Pfannengerichten oder zu Wild- und Fleischspeisen.

Pfifferlinge zubereiten

Ein paar leckere Rezeptideen für Pfifferlinge:

  1. Pfifferlinge in Rahmsauce
    Pfifferlinge mit Zwiebeln in Butter anbraten, mit Sahne ablöschen, würzen (Petersilie, Salz, Pfeffer) – passt perfekt zu Nudeln, Spätzle oder Kartoffeln.

  2. Pfifferling-Risotto
    Cremiges Risotto mit Weißwein und Gemüsebrühe garen, zum Schluss gebratene Pfifferlinge unterheben und mit Parmesan vollenden.

  3. Pfifferlinge à la Creme mit Semmelknödeln
    Pfifferlinge in einer kräftigen Rahmsauce servieren, dazu klassische Knödel als Beilage.

  4. Pfifferlings-Omelett
    Eier verquirlen, gebratene Pfifferlinge, Kräuter und etwas Käse dazugeben, in der Pfanne stocken lassen.

  5. Pfifferling-Pasta
    Tagliatelle mit Knoblauch, Zwiebeln, Pfifferlingen und frischen Kräutern in Olivenöl schwenken, optional etwas Sahne oder Weißwein dazu.

  6. Pfifferlingsuppe
    Mit Kartoffeln, Wurzelgemüse und Brühe kochen, pürieren und mit gebratenen Pfifferlingen garnieren.

Der Pfifferling als Vital- und Heilpilz

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) sind in erster Linie als Speisepilze bekannt, besitzen aber auch interessante gesundheitliche Eigenschaften, die sie in der Naturheilkunde wertvoll machen. Als Heilpilz werden sie zwar weniger erforscht als bekannte Arten wie Reishi oder Shiitake, dennoch zeigen Analysen spannende Inhaltsstoffe: 


  • Antioxidantien: Pfifferlinge enthalten Carotinoide (z. B. Beta-Carotin) und Vitamin C, die freie Radikale abfangen und Zellen vor oxidativem Stress schützen.

  • Vitamin-D-Gehalt: Sie können – wie viele Pilze – unter Lichteinfluss Vitamin D bilden, was Knochen, Immunsystem und Stoffwechsel stärkt.

  • Immunstärkend: Polysaccharide und Chitin in den Zellwänden wirken immunmodulierend und fördern die Abwehrkräfte.

  • Antimikrobiell: Studien deuten auf eine hemmende Wirkung gegen bestimmte Bakterien und Parasiten hin. Volksmedizinisch wurden Pfifferlinge in Osteuropa gegen Wurmbefall genutzt.

  • Leber- und Augenschutz: Die enthaltenen Carotinoide, insbesondere Lutein, sollen die Augengesundheit unterstützen, während bestimmte sekundäre Stoffe die Leberfunktion positiv beeinflussen können.


In der Naturheilkunde finden getrocknete und pulverisierte Pfifferlinge teilweise Verwendung in Tees oder Kapseln. Allerdings fehlt noch eine breite wissenschaftliche Basis, um medizinische Wirkungen eindeutig zu bestätigen. Als Nahrungsmittel sind sie jedoch eine gesunde, nährstoffreiche Ergänzung mit möglichem Zusatznutzen.

Traditionelle Verwendung von Pfifferlinge

Osteuropa (Russland, Baltikum, Polen)

  • Getrocknete Pfifferlinge wurden pulverisiert und gegen Wurmbefall (Helminthen) eingenommen.

  • Der Wirkstoff Chitinmannose soll Parasiten hemmen, indem er deren Haut durchlässiger macht.

  • Pfifferlingsauszug wurde als Augenmittel gegen Sehschwäche genutzt.

China (traditionelle chinesische Medizin, TCM)

  • Pfifferlinge galten als stärkend für die Leber und wurden bei Lebererkrankungen oder zur Entgiftung eingesetzt.

  • Verwendung auch zur Unterstützung der Augengesundheit, vor allem bei Nachtblindheit.

Skandinavien

  • Tee aus getrockneten Pfifferlingen wurde gelegentlich bei Magen-Darm-Beschwerden angewandt.

  • Pulver in Milch oder Honig eingerührt als Hausmittel gegen Würmer bei Kindern.

Mitteleuropa (Volksheilkunde in ländlichen Gebieten)

  • Pfifferlinge wurden überwiegend kulinarisch genutzt, medizinisch nur selten.

  • In manchen Gegenden jedoch bekannt als sanftes Mittel zur Darmreinigung.