Ceratiomyxa fruticulosa – Geweihförmiger Schleimpilz – ist ein außergewöhnlicher Vertreter der Schleimpilze (Myxogastria). Anders als klassische Pilze zählt er zu den Eukaryoten im Reich der Protisten.
Aussehen und Merkmale:
Ceratiomyxa fruticulosa bildet fein verzweigte, durchscheinend-weiße bis milchige Strukturen, die wie winzige Geweihe oder Kristalle aussehen. Diese fruchtkörperähnlichen Gebilde werden meist nur wenige Millimeter hoch, erscheinen aber in großer Zahl, sodass sie ganze Flächen von Totholz überziehen können. Im feuchten Zustand wirken sie glasig und glibberig, im trockenen Zustand schrumpfen sie stark und können fast unsichtbar werden.
Lebensraum:
Der Schleimpilz ist saprobiontisch und wächst auf stark vermodertem, feuchtem Totholz – besonders auf Laubholz wie Buche oder Ahorn. Er ist vor allem in feuchten Sommer- und Herbstperioden zu finden.
Besonderheiten:
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Nicht wirklich ein Pilz: Ceratiomyxa fruticulosa gehört biologisch nicht zu den echten Pilzen, sondern zu den Schleimpilzen (Myxogastria), einer Gruppe am Übergang zwischen Einzellern und Pilzen.
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Zwei Stadien: Er durchläuft ein plasmoodiales Stadium, in dem er als schleimiger Organismus umherkriecht, und bildet dann die charakteristischen Fruchtkörper aus.
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Ungiftig, aber ohne kulinarischen oder medizinischen Nutzen.
Ökologische Bedeutung:
Ceratiomyxa fruticulosa ist ein wichtiger Zersetzer im Waldökosystem. Er trägt zur Mineralisierung von abgestorbenem Holz bei und stellt einen spannenden Aspekt der Biodiversität in feuchten Wäldern dar.