Rotbuche Fagus silvatica
Ihr Holz, heute in der Möbelindustrie begehrt, wurde einst für Pflästerungen von Strassen verwendet.
Buchnüsschen waren
wichtig für die Viehmast
In mageren Zeiten verzehrte sie der Mensch auch selber.
Der NameBuchstabe soll von Buchenstäben stammen, in welche die Germanen magische Zeichen kerbten.
Kennzeichen:
Glatter, grauer Stamm. Blätter oval, fast ganzrandig, in der Jugend zottig bewimpert. Dreikantige Buchnüsschen.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist ein großer, laubabwerfender Baum aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) und ist in Europa weit verbreitet. Hier sind die wesentlichen Merkmale:
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Wuchsform: Rotbuchen können eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreichen und entwickeln eine dichte, breit gewölbte Krone. Der Stamm ist kräftig und kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern erreichen.
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Rinde: Die Rinde ist glatt, dünn und grau. Im Alter wird sie leicht rissig, bleibt aber im Vergleich zu vielen anderen Baumarten relativ glatt.
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Blätter: Die Blätter sind elliptisch bis eiförmig, 5 bis 10 cm lang, glänzend und dunkelgrün. Der Blattrand ist leicht gewellt und oft mit feinen Härchen besetzt. Im Herbst färben sich die Blätter gelb bis rotbraun.
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Blüten: Rotbuchen sind einhäusig, das heißt, sie tragen sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf demselben Baum. Die männlichen Blüten sind kleine, kugelige Kätzchen, die in hängenden Trauben angeordnet sind. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar und befinden sich in kleinen Gruppen in den Blattachseln. Die Blütezeit ist im April und Mai.
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Früchte: Die Früchte der Rotbuche sind dreikantige Nüsse, bekannt als Bucheckern, die in stacheligen, vierlappigen Fruchtbechern (Cupula) sitzen. Die Bucheckern reifen im Herbst und sind essbar, jedoch leicht bitter und enthalten blausäure, weshalb sie besser geröstet werden vor dem Verzehr.
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Habitat: Rotbuchen bevorzugen kalkhaltige, nährstoffreiche Böden und wachsen oft in Mischwäldern. Sie sind anpassungsfähig und gedeihen sowohl in feuchten als auch in trockenen Böden. Rotbuchen sind in weiten Teilen Europas heimisch und bilden oft dichte, schattige Wälder.
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Ökologische Bedeutung: Die Rotbuche spielt eine wichtige Rolle in europäischen Wäldern. Sie bildet eine dichte Laubschicht, die den Boden vor Erosion schützt und die Biodiversität fördert. Ihre Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere wie Vögel, Nagetiere und Wildschweine.
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Nutzung: Das Holz der Rotbuche ist hart, schwer und widerstandsfähig. Es wird vielfältig verwendet, beispielsweise in der Möbelherstellung, als Bauholz und für die Herstellung von Parkett und Holzkohle. Aufgrund ihres dichten Blattwerks und ihrer schönen Herbstfärbung wird die Rotbuche auch oft als Zierbaum in Parks und großen Gärten gepflanzt.
Die Rotbuche ist ein charakteristischer Baum europäischer Wälder und spielt eine zentrale Rolle in vielen Waldökosystemen.
Pilze bei Buchen
Viele Pilzarten wachsen in Gesellschaft mit Buchen (Fagus sylvatica), da diese Bäume nährstoffreiche Bedingungen schaffen und durch ihre Laubstreu den Boden bereichern. Neben Mykorrhiza-Pilzen, die in symbiotischer Verbindung mit Buchen leben, gibt es auch saprobiontische Pilze, die auf totem Buchenholz wachsen. Hier eine Übersicht:
1. Mykorrhiza-Pilze (Symbiosepartner)
Diese Pilze tauschen Nährstoffe mit den Baumwurzeln aus und profitieren vom Zucker, den die Buche produziert:
- Sommersteinpilz (Boletus reticulatus): Häufig in Buchenwäldern, bevorzugt saure bis neutrale Böden.
- Maronenröhrling (Imleria badia): Wächst oft in Gesellschaft mit Buchen in Mischwäldern.
- Pfifferling (Cantharellus cibarius): Kalkreiche und humusreiche Buchenwälder bieten ideale Bedingungen.
- Fliegenpilz (Amanita muscaria): Wächst unter Buchen und anderen Laubbäumen, giftig.
- Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides): Hochgiftig, oft in der Nähe von Buchen anzutreffen.
- Rotkappe (Leccinum aurantiacum): Gelegentlich in Buchenwäldern, bevorzugt jedoch Birken.
- Gallenröhrling (Tylopilus felleus): Gelegentlich in Buchenwäldern, ungenießbar wegen seines bitteren Geschmacks.
2. Saprobiontische Pilze (Holzbewohner und Zersetzer)
Diese Pilze zersetzen abgestorbenes Buchenholz oder Laub:
- Austernseitling (Pleurotus ostreatus): Häufig auf totem Buchenholz, besonders im Winter.
- Hallimasch (Armillaria spp.): Parasitisch und saprobiontisch, wächst an toten oder geschwächten Buchen.
- Zunderschwamm (Fomes fomentarius): Ein typischer Bewohner von toten Buchenstämmen.
- Schmetterlingstramete (Trametes versicolor): Zersetzt Totholz, oft an Buchen zu finden.
- Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola): Häufig an geschädigten Buchen oder auf Totholz.
3. Trüffelarten (Selten in Buchenwäldern)
Einige Trüffelarten wachsen in kalkhaltigen Böden unter Buchen:
- Burgundertrüffel (Tuber aestivum): Symbiose mit Buchen möglich, vor allem in Südeuropa.
4. Seltene und giftige Arten
- Satansröhrling (Rubroboletus satanas): Auf kalkhaltigen Böden in Buchenwäldern, giftig.
- Bischofsmützenlorchel (Gyromitra infula): Findet sich in Buchen- und Mischwäldern, giftig.
- Fleischroter Speitäubling (Russula emetica): Giftig, häufig in Gesellschaft mit Buchen.
5. Allgemeine Gesellschaft von Pilzen in Buchenwäldern
Buchen bieten ein günstiges Mikroklima durch Schatten, Humusbildung und stabile Feuchtigkeit. Daher finden sich in Buchenwäldern sowohl Symbiosepilze als auch Holzbewohner in großer Vielfalt.
Zusammenfassung
In Gesellschaft mit Buchen wachsen viele Pilzarten, darunter essbare wie Steinpilze und Pfifferlinge, giftige wie der Grüne Knollenblätterpilz, und holzzersetzende Arten wie Austernseitlinge und Zunderschwämme. Buchen sind besonders in Mischwäldern ein Hotspot für Pilzvielfalt.