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Schafgarbe

Die Gattung der Schafgarben (Achillea) wurde nach dem griechischen mythologischen Charakter Achilles benannt, dessen Soldaten Schafgarbe verwendet haben sollen, um ihre Wunden zu behandeln, dies spiegelt sich in dem gebräuchlichen griechischen Namen 'Allheil' wieder. Die Schafgarbe wächst hauptsächlich in Eurasien und Nordamerika.

Im Althochdeutschen bedeutet „garwe“ grob übersetzt Heiler.



Geschichte und Heilwirkung

Die blühenden Schafgarben finden Anwendung als Bitter-Tonika bei Verdauungsstörungen und Koliken. Zudem werden die Blüten in Dampfbädern zur Pflege der Gesichtshaut verwendet.

Frische Triebe und Blätter können als Beigabe zu Salaten genossen werden, während die ätherischen Öle schleimlösend wirken. Die Schafgarbe ist nach Achilles benannt, der von Chiron,einem heilkundigen Zentaur, lernte, die Eigenschaften des Krauts zu nutzen.

Im Altertum wurde die Schafgarbe zur Wundheilung und Blutstillung verwendet. Völker in Nordamerika und China nutzen sie bereits seit 4000 Jahren. Germanen schrieben ihr schützende Eigenschaften gegen eine Vielzahl von Krankheiten zu.



Nebenwirkungen

Alle Bestandteile der Schafgarbe sind essbar, und es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Möglicherweise treten allergische Reaktionen auf Schafgarbe und verwandte Arten auf, was sich in der Regel durch Juckreiz oder Rötung der Haut äußert, wenn frischer Saft aufgetragen wird. Es wird vermutet, dass der auf die Haut aufgetragene Frischsaft die Hautempfindlichkeit erhöht,daher sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Es handelt sich dabei um eine phototoxische Reaktion.
Eine phototoxische Reaktion tritt auf, wenn bestimmte Substanzen, wie Medikamente oder Pflanzenbestandteile, die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen. Wenn die Haut mit diesen Substanzen in Kontakt kommt und dann Sonnenlicht ausgesetzt wird, kann es zu einer Hautreaktion wie Rötung, Blasenbildung oder Verbrennungen kommen. Dies geschieht, weil die Substanzen unter dem Einfluss von UV-Strahlung toxische oder irritierende Verbindungen produzieren, die die Haut schädigen können.

Wenn jemand allergisch gegen Korbblütler ist, reagiert er auch empfindlich auf Schafgarbe. Wenn Sie wissen, dass Sie auf Korbblütler allergisch reagieren, können Sie verdünnte Schafgarbe auf einer kleinen Hautpartie auftragen und am nächsten Tag wiederholen, um zu beobachten, ob Rötungen oder Schmerzen auftreten.


Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält mehr als 80 Stoffe, darunter sind Flavonoide, Kampfer, Essig- Apfel- und Kaffeesäurederivate, ätherische Öle wie Azulen, Gerbstoffe, Achillein und andere Bitterstoffe sowie verschiedene Mineralien wie Kupfer und Kalium.

Volksmedizinische Bedeutung

Seit der Antike ist die Schafgarbe als Mittel zur Blutstillung bekannt. Sie hat beruhigende Eigenschaften und löst Krämpfe, fördert den Gallenfluss und reduziert Entzündungen der Schleimhäute. Die Pflanze wirkt sowohl innerlich als auch äußerlich gegen Bakterien. Insbesondere das ätherische Öl der Schafgarbe, das durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird, zeigt eine starke entzündungshemmende Wirkung.



Die krampflösenden Eigenschaften der Schafgarbe helfen bei Menstruationsbeschwerden. Schafgarben-Tee kann sowohl bei gereiztem Darm als auch bei Magenschmerzen wirksam sein. Die Einnahme von Schafgarbe fördert zudem den Appetit, da sie den Gallenfluss stimuliert.



Traditionell wird Schafgarbe eingesetzt bei Durchfall, Blähungen, Bluthochdruck, Diabetes, gestörter Durchblutung, Erkältungen, Gallenkoliken, Gastritis, Kopfschmerzen, Nierenschwäche und Beschwerden in den Wechseljahren.