Aussehen:
- Höhe: Die Pflanze wird 30 bis 100 cm hoch.
- Stängel: Aufrecht, verzweigt und rundlich, oft mit zwei erhabenen Längsrippen.
- Blätter: Gegenständig, länglich bis oval, 1-3 cm lang, mit zahlreichen durchscheinenden Öldrüsen, die wie kleine Löcher wirken (daher der Name "perforatum").
- Blüten: Leuchtend gelb, 2-3 cm im Durchmesser, in dichten Doldenrispen angeordnet. Jede Blüte hat fünf Blütenblätter mit schwarzen Punkten am Rand und viele auffällige Staubblätter.
- Früchte: Kapseln, die kleine, braune Samen enthalten.
Blütezeit: Juni bis August.
Echtes Johanniskraut ist leicht an seinen charakteristischen gelben Blüten und durchlöcherten Blättern zu erkennen.
Johanniskraut als Heilpflanze
Hauptanwendungen:
- Antidepressiv: Johanniskraut wird häufig zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen eingesetzt. Es enthält Hypericin und Hyperforin, die stimmungsaufhellende Eigenschaften haben.
- Angst und Stress: Es wird auch zur Linderung von Angstzuständen und Stress verwendet.
- Wundheilung: Äußerlich angewendet, fördert Johanniskrautöl die Heilung von Wunden, Verbrennungen und Hautentzündungen.
- Entzündungshemmend: Die entzündungshemmenden Eigenschaften helfen bei der Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen.
Anwendung
- Tee: Zur inneren Anwendung.
- Kapseln/Tabletten: Standardisierte Extrakte zur Behandlung von Depressionen.
- Öl/Salbe: Für die äußere Anwendung bei Hautproblemen.
Vorsichtsmaßnahmen
- Johanniskraut kann Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten haben, daher sollte die Anwendung mit einem Arzt abgestimmt werden.
Johanniskraut in der Küche
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird hauptsächlich in der Kräuterheilkunde verwendet und seltener in der Küche. Hier sind einige kulinarische Anwendungen:
Kulinarische Nutzung
Tee:
- Zubereitung: Die getrockneten Blüten und Blätter werden in heißem Wasser aufgegossen, um einen beruhigenden Kräutertee zu machen.
Öl und Essig:
- Johanniskrautöl: Blüten werden in Olivenöl eingelegt und mehrere Wochen in der Sonne stehen gelassen. Das Öl kann zum Verfeinern von Salaten verwendet werden.
- Johanniskrautessig: Blüten werden in Essig eingelegt, um einen aromatischen Essig herzustellen, der in Dressings verwendet werden kann.
Hinweise
- Johanniskraut kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, daher sollte es in Maßen und nach Rücksprache mit einem Arzt konsumiert werden.
Wo findet sich Johanniskraut?
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine weit verbreitete Pflanze, die in gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordamerikas vorkommt. Sie bevorzugt sonnige, trockene bis mäßig feuchte Standorte.
Typische Lebensräume
-
Wiesen und Weiden:
Besonders auf Trocken- und Halbtrockenrasen zu finden. -
Wegränder und Feldraine:
Häufig entlang von Wegen, an Ackerrändern und Böschungen. -
Brachflächen:
Besiedelt oft ungenutzte oder gestörte Flächen wie Schuttplätze. -
Lichtungen und Waldränder:
Wächst an sonnigen Waldrändern und in lichten Wäldern. -
Kalk- und Sandböden:
Tritt oft in Regionen mit kalk- oder sandhaltigen Böden auf.
Bodenbeschaffenheit
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Mager und nährstoffarm:
Bevorzugt nährstoffarme, gut durchlässige Böden. -
Trocken bis mäßig feucht:
Kommt mit trockenen bis leicht feuchten Bedingungen gut zurecht. -
pH-Wert:
Wächst auf neutralen bis kalkhaltigen Böden.
Lichtverhältnisse
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Sonne:
Echtes Johanniskraut liebt sonnige Standorte und gedeiht am besten bei voller Besonnung.
Höhenlage
-
Flachland bis Mittelgebirge:
Johanniskraut kommt bis in Höhenlagen von etwa 1600 Metern vor.
Zusammenfassung
Echtes Johanniskraut wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Standorten wie Wiesen, Wegrändern, Feldrainen und Waldrändern. Es bevorzugt nährstoffarme, kalk- oder sandhaltige Böden und ist sowohl in Flachland- als auch in Mittelgebirgsregionen zu finden.